Mittelstreifenbäume

Baum auf der Kantstraße.

Die Grundstücke unserer Sauerstoffspender, die Baumscheiben und ihre Singlebewohner, fristen ein trauriges Dasein. Müllhalde, Fahrradparkplatz, Hundeklo. Geht es den Bäumen auf den Mittelstreifen, die abseits der Wanderwege liegen, eigentlich besser? – Als erstes stellt man fest, dass es auf Mittelstreifen kaum Bäume gibt.

Zu einer zünftigen Allee gehören nun einmal Bäume. In Zeiten der ruhmreich heimkehrender Heere sollten sie die Soldaten vor der Sonne schützen. Seit die für uns Menschen eher ruhmlose Zeit der Klimakatastrophe begonnen hat, ist jeder Straßenbaum wertvoll für das Klima in der Stadt, für die Sauerstoffproduktion und Absorption von Staub. Die Mittelinseln sind zwar durch den Verkehr genauso gefährdet, wie die Baumscheiben am Straßenrand. Dafür sind ihre umgebenden Flächen aber wesentlich großzügiger für den jeweiligen Baum, weniger stark verdichtet, deshalb vermutlich feuchter und damit bequemer zu durchwurzeln. Auf den Mittelstreifen ist der Boden um die Stämme weniger durch saure Hundepipi belastet und die Zahl der giftigen Kippen ist ebenfalls niedriger, weil die Stummel der rauchenden Fußgänger entfallen.

Wie geht es eigentlich den Bäumen auf den Mittelstreifen?
Die Straßenbäume auf Mittelstreifen sind vielleicht einsam, leben dafür aber etwas gesünder als am Straßenrand.