Es ward kein Licht

Der Weg zwischen U-Bahnhof Wilmersdorfer und Bahnhof Charlottenburg ist unbeleuchtet.

Seit der S-Bahnhof Charlottenburg 2005 neu gebaut wurde („umgeklappt“), ist auf den hundert Metern zwischen den beiden Bahnhöfen Charlottenburg und Wilmersdorfer Straße keine Beleuchtung angebracht worden. Das sind bald 20 Jahre ohne Licht.

Warum zwischen den beiden Bahnhöfen kein Tunnel unter dem Platz, kein Gang im Bahndamm oder wenigstens eine Überdachung gebaut wurde, bleibt das Geheimnis der Bahn und der Politik. Die architektonisch, bautechnisch und in Bezug auf die Kosten vermutlich nebensächliche Kleinigkeit, wieso für Umsteigende keine Beleuchtung vorgesehen ist, lässt sich dagegen vielleicht klären: wir wollten mal nachhaken. Leider hat sich die Bahn auf Anfrage schonmal selbst als „nicht zuständig“ eingestuft – ach was, wer hätte das gedacht? Die BVG hat leider auf die Anfrage nicht reagiert.

Der dunkle, verdreckte Weg, den eine hässliche Wand zur einen und eine Baumreihe zur anderen einrahmt, ist selbst für einen eher furchtlosen Berliner nachts nicht selten eine leicht gruselige Angelegenheit. An der Wand hängen Plakate, deren Absender offenbar weder nachts noch in der dunklen Jahreszeit die Werbewirkung wichtig zu sein scheint. An der ansonsten optimal für die Anbringung von Beleuchtungskörpern geeigneten Wand hängt aber nicht eine einzige Lampe. Wer vom einen Verkehrsmittel zum anderen muss, ist jedes Mal dem Risiko ausgesetzt, in Scherben oder Scheiße zu treten, in jedem Fall jedoch in reichlich Müll – denn Dunkelheit animiert zum schamlosen Wegwerfen.

Die Straßenunterführung Lewishamstraße wird unter dem Bahndamm dagegen auf den wenigen Metern mit rund 50 Mega-Strahlern dermaßen erhellt, dass man glaubt, dort würde gerade eine Sonnen-Ofen-Doku gedreht. An zu wenig Strahlern kann es also nicht liegen, wie die Politik ja zum Beispiel bei Schildern argumentiert.